Grüner Veltliner Schlossberg 1.ÖTW

Der Schlossberg befindet sich rund um das Schloss Winkelberg. Die Rebzeilen sind nach Süden orientiert und bilden den Rand der Wagram. Die Rebstöcke sind ca. 40 Jahre alt und stehen auf 220 Höhenmetern. Löss bildet die fruchtbare Auflage. Darunter liegt eine Schicht Donau-Kieselsteine, die wiederum auf einer Schicht Ton und maritimer Sedimente basiert. Nach der manuellen Lese werden die Trauben spontan in 2000l-Eichenfässern vergoren und dürfen dort für zwei Monate auf der Hefe ruhen, bevor es ohne Filtration und Schönung auf die Flasche geht.   Saftig leuchtendes Zitronengelb mit grünen Reflexen   Die Nase variiert verführerisch zwischen grün und gelb. Limette, Kaffir-Limettenblätter sowie etwas Bergamotte auf der einen Seite. Auf der anderen stehen dem Khaki, Mirabelle und Birne entgegen. Herrlich ausgewogen. Gerade der etherisch-erdige Charakter der Kaffir-Limette betört ungemein. Fenchel, Artischocke sowie etwas Zuckerrübe ergänzen dies sehr gelungen. Ein Hauch Minze und Eukalyptus versorgen ihn mit kühlender etherischer Frische. In Anklängen offenbaren sich geröstete Fenchelsaat, Brennnessel sowie etwas Eisenkraut.   Im Antrunk fesselt er auf Anhieb. Die Fruchtdichte ist zwar enorm präsent, bündelt sich aber sehr gut in eine klare Tendenz in Richtung Gaumen. Das ist enorm saftig und zugleich voller Dichte. Zum Glück durchbricht die Säure immer wieder seinen kompakten Kern. Dies gestaltet das Trinkvergnügen enorm spannend und abwechslungsreich. Das Wechselbad der gelben und grünen Aromen zieht sich auch am Gaumen fort. Im Nachhall gewinnen dann die grünen, herbalen und zitrischen Aromen das Oberwasser. Sehr ansprechender Grüner Veltliner, fernab von Fülle und Trägheit. Enorm viel Leben und Spannung prägen ihn. ; Verkostungsnotiz von Marian Henß vom 15.03.2023, Copyright Marian Henß

Panierter Kabeljau mit Sauce Tartare und Salzkartoffeln (Fisch) ; Döner Kebab mit Feta und reichlich Rotkohl (Fleisch) ; Carpaccio von gelber Bete mit Walnüssen und Petersilien-Pesto (Gemüse & Vegetarisch)

Der Grüne Veltliner ist die wohl bekannteste und wichtigste Rebsorte Österreichs und begeistert Weinliebhaber weltweit. Diese weiße Rebsorte zeichnet sich durch ihre Vielseitigkeit und ihre charakteristischen Aromen von grünem Apfel, Zitrusfrüchten und einem Hauch von weißem Pfeffer aus. Am Gaumen präsentiert sich der Grüne Veltliner lebendig und frisch, oftmals mit einer feinen Mineralität und einer harmonischen Säurestruktur. Ideal als Speisenbegleiter zu leichten Gerichten, Fisch oder traditioneller österreichischer Küche. Entdecken Sie die Finesse und den Charme des Grünen Veltliners – ein wahrer Genuss für jeden Anlass!

Das österreichische Weinanbaugebiet Wagram besticht auf den ersten Blick durch seine idyllische Schönheit, die von der freigiebigen Weiten des Donau-Flusstales geprägt ist. Doch hinter dieser pittoresken Kulisse verbirgt sich eine Rebfläche von über 2.720 Hektar, die eine außergewöhnliche Vielfalt an Weinen produziert. Hier, im Herzen Österreichs, findet man einen facettenreichen Mix von Bodenarten, angefangen bei Ton und Sand über Schotter bis hin zu Löss, den man sonst selten in so reiner Form vorfindet. Die Böden, geprägt von der eiszeitlichen Donau, sind besonders gut durchlüftet und speichern Wärme optimal, was den Reben zugutekommt und die Weinqualität entscheidend beeinflusst. Die vorherrschende Rebsorte des Wagram ist der Grüne Veltliner. Dieser charakterstarke Weißwein hat auf den Lössböden des Wagram seinen ganz spezifischen Charakter entwickelt. Körperreich, würzig und mit dem typischen 'Pfefferl', zeugt er von der Besonderheit dieser Weinregion. Ebenso bemerkenswert ist der Rote Veltliner, eine autochthone Spezialität des Wagram, der sich durch seine duftige und fruchtbetonte Art hervorhebt. Für mich als Sommelier sind die Weine des Wagram besonders spannend, da sie wie kaum eine andere regionale Weinlandschaft den Ausdruck des ursprünglichen Terroirs in die Sinne vermitteln. Sie sind Ausdruck von Klima, Boden und Tradition, aber auch von der Handwerkskunst und der Hingabe der Weinbauern dieser Region. Die Vielfalt des Wagram spiegelt sich nicht nur im Weinsortiment wider, sondern auch in den idyllischen Weindörfern und Kellergassen. Jeder Tropfen Wein aus dieser unvergleichlich schönen Region erzählt seine eigene Geschichte und bringt einem die Liebe zu Land und Leuten nahe. Es macht immer wieder Freude, die unterschiedlichsten Vertreter dieser faszinierenden Weinregion zu entdecken und weiterzuerzählen. Dabei bleibt eine Sache immer unverändert: Die Authentizität und der unverwechselbare Charakter des Wagram, den man in jedem Glas schmeckt.

Wer einmal im Frühherbst durch die sanften, goldgelben Hügel rund um Oberstockstall spaziert, kann sich der Magie nicht entziehen, die Fritschs Weingärten durchdringt. Bereits beim Öffnen einer Flasche Grüner Veltliner „Fidesser“ aus den höheren Lagen erlebt man den unverkennbaren Geschmackspunkt, den nur der Wagram bieten kann: Reife Birne, feine Kräuter und ein Hauch Fenchel tanzen auf der Zunge, getragen von einer klaren, würzigen Mineralität. Diese Handschrift zieht sich durch das gesamte Sortiment – filigran, aber mit Substanz, die von der Kraft und Tiefe des Lössbodens kündet. Im persönlichen Gespräch schwärmt Karl Fritsch gern von Ernteabenden, wenn die tiefer stehende Sonne das Land in goldenes Licht taucht und die Reben ihr ganzes Potenzial preisgeben. Wer Fritsch-Weine trinkt, erfährt unmittelbar eine Landschaft, eine Familie und eine über Jahrzehnte gepflegte Philosophie, die Weine entstehen lässt, die mit jedem Schluck überraschen und lange im Gedächtnis bleiben.