Barolo DOCG Lazzarito

Barolo Lazzarito entstammt der MAG-Lage in der Gemeinde Serralunga d´Alba. Die Parzelle gleicht einem Amphitheater und ist nach Südwesten orientiert. Auf 330 bis 380 Höhenmetern stehen die Nebbiolo-Stöcke bei einer Pflanzdichte von 4.500/ha auf kalkhaltigem bis lehmigem Untergrund. Vietti besitzt ca. zwei Hektar dieser Lage.  Anfang Oktober wurde diese Parzelle geerntet. Sanft abgepresst wird der Most samt Schalen im Stahltank vergoren. Der Prozess dauert ungefähr einen Monat an, wobei der Tresturhut permanent untergestoßen wird. Nach dem Umzug in die Eichenfässer wird dort auch die malolaktische Gärung vollzogen. Das Gros der Weine wird in großen Eichenfässern ausgebaut sowie ergänzend in kleinen Barriques. Der Ausbau dauert knapp 30 Monate an. Die Abfüllung erfolgt ohne jegliche Filtration zur Reife in der Flasche.   Leuchtendes Kirschrot mit violetten sowie rostigen Einschlüssen   So blutig wie er augenscheinlich wirkt, duftet er auch. Voller Würze und Erdigkeit baut er sich langsam aber sicher im Glas auf. Piment, roter Pfeffer sowie der obligatorische Wacholder sind deutlich vertreten. Rote Bete gelingt der Spagat zwischen den aromatischen Welten.  Er lebt von etwas Waldboden und Unterholz mit reichlich Reisig. Seine erdige, süße Frucht ufert dann zunehmend in Süßkirsche, Himbeere und Johannisbeere in einer sehr wilden Ausprägung aus. Er zeigt klare Parallelen zu der Lage Cerequio, aber dies kann nur von Vorteil sein. Mit Geduld entwickeln sich im Glas Hagebutte und roter Früchtetee   All diese Eindrücke überträgt er mühelos an den Gaumen. Schon ab dem ersten Schluck sind wir mittendrin im Geschehen. Wild und ungestüm baut er sich auf. Er lebt zwischen den Welten. Fordert und einnehmend. Seine Säurestruktur ist dabei pro-aktiv und zeichnet den Lazzarito enorm aus. Frucht und Würze treten mindestens zwei Stufen zurück und übergeben seinem erdigen Charakter sowie seiner Herkunft und Eleganz die Bühne. Er lebt von Harmonie und Perfektion. Er ruht in sich, drängt sich nie auf und wirkt über allen Dingen erhaben. Sein Finish setzt sich aus den gewonnenen Eindrücken der Nase zusammen. Nur eben mit viel mehr Seele und Leben versehen. ; Verkostungsnotiz von Marian Henß vom 02.05.2024, Copyright Marian Henß

Barolo, auch bekannt als der 'König der Weine', stammt aus der prestigeträchtigen italienischen Region Piemont und wird ausschließlich aus der Nebbiolo-Traube gekeltert. Dieser edle Wein besticht durch sein komplexes Bouquet, das Noten von Rosen, Teer, Kirschen und getrockneten Kräutern vereint. Am Gaumen entfaltet Barolo reiche Aromen von reifen Früchten, Trüffel und Tabak, unterstützt durch seidige Tannine und eine bemerkenswerte Säure. Mit seiner robusten Struktur und langen Lagerfähigkeit ist Barolo ein hervorragender Begleiter zu kräftigen Fleischgerichten, gereiftem Käse und festlichen Anlässen. Ein Muss für echte Weinkenner und Liebhaber italienischer Exzellenz.

Nebbiolo ist eine traditionsreiche und anspruchsvolle Rebsorte aus dem Piemont, Italien, die weltweit für ihre komplexen und eleganten Weine geschätzt wird. Bekannt ist sie vor allem für die Erzeugung von Barolo und Barbaresco, zwei der edelsten italienischen Weine. Ihre charakteristische tiefrote Farbe, intensiven Aromen von Rosen, Veilchen und roten Früchten sowie eine markante Säure und kräftige Tannine machen Nebbiolo zu einem einzigartigen Geschmackserlebnis. Mit zunehmender Reife entwickelt der Wein komplexe Noten von Trüffel, Teer und Gewürzen. Perfekt für besondere Anlässe und ideale Begleiter zu reichhaltigen Fleischgerichten und gereiftem Käse. Tauchen Sie ein in die Welt des Nebbiolos und erleben Sie eine unvergleichliche Weinreise.

Das Piemont gilt als eine der edelsten und ältesten Weinregionen Italiens und ist ein verlockender Genuss für jeden Weinenthusiasten. Angrenzend an die Schweizer und Französischen Alpen im Norden und Westen und der Region Ligurien im Süden, bietet die malerische Landschaft ein optimal verträgliches Klima für die Herstellung von herausragenden Weinen. Als Sommelier fühle ich mich dem zauberhaften Piemont in besonderer Weise verbunden - es vereint eine Vielzahl von Tugenden, die das Herz von uns Weinliebhabern höherschlagen lassen. Es ist nicht nur die Heimat von etwa 800 ausgewählten Weingütern, sondern auch perfekt positioniert, um die besten Eigenschaften eines traditionellen Weingebiets zu repräsentieren. Der Charme des Piemont besteht darin, dass es die wilde Schönheit seiner physischen Geografie mit einigen der sorgfältigsten und traditionsreichsten Praktiken des Weinbaus vermählt. Jeder Weinberg erzählt seine eigene faszinierende Geschichte und zeichnet dadurch sein unverwechselbares, fesselndes Bild im Glas. Die Weine des Piemont sind ebenso vielfältig wie die Landschaft selbst. Besonders hervorzuheben sind der Nebbiolo, der Barolo und der Barbaresco, die mit ihrer Tiefe, Komplexität und feinen Tanninstruktur das Terroir dieser Region exzellent widerspiegeln. Auch Weißweine wie die Gavi und Arneis oder Süßweine wie der Moscato d’Asti haben hier ihren Ursprung und sorgen mit ihrer Frische und Fruchtigkeit für unvergleichliche Geschmackserlebnisse. Insgesamt handelt es sich bei den Weinen des Piemont um tiefe und komplex Strukturen, die lange lagerfähig sind und mit der Zeit an Eleganz gewinnen. Sie demonstrieren die stolze vinophile Tradition dieser Region und reflektieren das unermüdliche Engagement und Handwerk der Winzer. Das Piemont ist daher mehr als nur ein Anbaugebiet: Es ist ein wahres Schatzkästchen, in dem die Essenz des italienischen Weinbaus bewahrt wird. Jeder Schluck offenbart einen Hauch von Geschichte, Kultur und das leidenschaftliche Herz von uns Winzern - ein Erlebnis, das jeden Gaumen begeistern wird.

Wer durch die sanften Hügel der Langhe streift, spürt überall die Hand und das Herz von Vietti. Es sind oft die kleinen, unscheinbaren Momente, die einem im Gedächtnis bleiben – etwa, wenn ein kräftiger Duft nach reifen Kirschen und Teer aus einem geöffneten Glas Barolo Rocche die Luft erfüllt und augenblicklich Bilder von sonnenbeschienenen Rebzeilen vor dem inneren Auge entstehen lässt. Vietti versteht es wie kaum ein anderes Weingut, dem Potenzial des Nebbiolo seine ganze Bandbreite an Aromen und Strukturen zu entlocken. Besonders eindrucksvoll sind die Nuancen, die bei einer vertikalen Verkostung zwischen den einzelnen Crus hervortreten: Während sich ein Barolo „Ravera“ zunächst fast schüchtern gibt, entfaltet er mit etwas Zeit im Glas eine eindrucksvolle Tiefe – feine Veilchen- und Tabaknoten, getragen von einer markanten, aber sehr präzisen Tanninstruktur, verleihen ihm eine besondere Noblesse. Vietti steht für Authentizität, für die präzise Übersetzung der Lagen ins Glas – immer mit großem Respekt vor Natur und Tradition, aber offen für subtile Innovation. Wer einmal in Castiglione Falletto die abendliche Ruhe genossen hat, während im Fasskeller die Baroli heranreifen, begreift, wie verwurzelt die Weine in ihrer Heimat sind.